Drohende Strom-Mangellage: Informationen für Gemeinden

Hinweis: Die Winter-Energiespar-Initiative und die in deren Kontext gegründete Energiespar-Alliance entstanden 2022 im Auftrag des Bundesrates. Auslöser waren die grossen Unsicherheiten hinsichtlich der Energieversorgung der Schweiz im Winter 2022/2023.

Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Wie das UVEK im März 2024 informierte, wird die Winter-Energiespar-Initiative und damit auch die Energiespar-Alliance per Ende April 2024 beendet.

Beim Gasverbrauch hat die Schweiz ihr freiwilliges Sparziel von 15 Prozent für die Zeitspanne zwischen Oktober 2022 und März 2023 übertroffen. Mehr Potenzial bleibt beim Stromsparen, wo 40 Prozent der angestrebten Einsparungen realisiert werden konnten. Dennoch ist die Schweiz dank der getroffenen Sparmassnahmen, der Vorsorgemassnahmen des Bundes und der milden Temperaturen glimpflich durch den Winter gekommen. Nun gilt es, das Augenmerk bereits auf den nächsten Winter zu richten.

Dies legten am 20. April 2023 im Rahmen einer Veranstaltung der «Winter-Energiespar-Initiative» die Bundesräte Albert Rösti und Guy Parmelin dar, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Energiebranche, sowie der Kantone, Städte und Gemeinden. Der Schweizerische Gemeindeverband (SGV) wurde durch seine stv. Direktorin Claudia Kratochvil-Hametner vertreten.

Auch wenn nicht alle freiwilligen Sparziele erreicht wurden, waren die breite Mobilisierung und Sensibilisierung für das Energiesparen wichtig und haben Resultate gezeitigt. So haben auch der SGV als Gründungsmitglied sowie zahlreiche Gemeinden als Mitglieder der
«Energiespar-Alliance» ihre Verantwortung wahrgenommen und einen Beitrag zu den gemeinsamen Sparanstrengungen geleistet. Der SGV etwa mit einer Artikel-Serie in seinem Verbandsmagazin
«Schweizer Gemeinde», sowie mit einer eigens eingerichteten Informationsplattform, auf der Sie sich gerade befinden. Hier finden Gemeinden Empfehlungen, wie und wo sie Energie sparen können, sowie Antworten auf typische Gemeindefragen. Zudem wurden u.a. konkrete Best-Practice-Beispiele verschiedener Gemeinden aufgeführt.

Im Rahmen der Veranstaltung verwiesen die Teilnehmenden aber auch auf die Unsicherheiten im Hinblick auf den kommenden Winter, in dem die Versorgungssicherheit absehbar ebenfalls unsicher sein wird. Dies aufgrund der Möglichkeit deutlich tieferer Temperaturen, der stockenden oder stillgelegten Produktion von Atomstrom in Frankreich und Deutschland, oder den bislang geringen Niederschlagsmengen, die die Füllung der Speicherseen erschweren.

Die Träger der Winter-Energiespar-Initiative rufen daher dazu auf, die Sparanstrengungen im Hinblick auf den kommenden Winter weiterzuführen. Die warme Jahreszeit sollte dazu genutzt werden, bereits vorhandene Konzepte zu optimieren und allenfalls weitere Massnahmen umzusetzen, damit eine Energiemangellage auch im Winter 2023/24 verhindert werden kann.

Medienmitteilung des Bundes

Der Ukraine-Krieg, abgeschaltete AKW in Frankreich und ein trockener Sommer führen in der Schweiz dazu, dass die Energie knapp werden könnte – besonders im Hinblick auf den Winter. Um einer drohenden Strom-Mangellage entgegenzuwirken, haben das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und das Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) gemeinsam mit den Kantonen, Gemeinden, Branchenverbänden und Vertretern der Zivilgesellschaft am 31. August 2022 eine landesweite Sparkampagne lanciert. Diese steht unter dem Motto «Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht.» (www.nicht-verschwenden.ch).

Ziel ist es, den Energieverbrauch in der Schweiz auf freiwilliger Basis massgeblich und rasch zu senken. Reicht dies absehbar nicht aus, kann der Bundesrat verpflichtende Massnahmen anordnen (siehe unten den Reiter «Massnahmen bei einer drohenden Strom-Mangellage»).

Das Bundesamt für Energie (BFE) hat Mitte Dezember ein Dashboard mit den wichtigsten Kennzahlen zur aktuellen Energieversorgungssituation der Schweiz aufgeschaltet
(www.energiedashboard.admin.ch). Die Zahlen, beispielsweise zum Strom- und Gasverbrauch oder zur Inlandproduktion und zu Importen, werden laufend aktualisiert, so dass sich Interessierte jederzeit einen Überblick über die Versorgungslage verschaffen können.

Um eine solche Energiekrise zu verhindern, hat sich eine breit aufgestellte Energiespar-Alliance formiert (www.alliance2022-23.ch). Die Unterzeichnenden, zu denen auch der Schweizerische Gemeindeverband (SGV) gehört, setzen sich dafür ein, Energie sparsam und effizient zu nutzen und die Versorgungssicherheit im Energiebereich rasch zu erhöhen.

Auf der Plattform des Schweizerischen Gemeindeverbands finden Gemeindeangestellte und -politiker laufend neue Informationen zum Thema Strom-Mangellage.

Twitter-Feed des Bundesamts für Energie BFE:

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