In den letzten Jahren nahm der Verkehr in Wangen-Brüttisellen immer mehr zu. Deshalb musste ein neues Gesamtverkehrskonzept her. Zusammen mit einem Planungsbüro machte sich der Gemeinderat an die Arbeit. Darin enthalten war auch das Ziel, den Dorfplatz umzugestalten und sicherer für Schulkinder zu machen – dazu sollte er zu einer Begegnungszone werden.
Unter «Dialog – kernzone wangen» lud der Gemeinderat die Bevölkerung an einem Samstagmorgen zur ersten Veranstaltung ein. Die Einladung kam in Form eines gedruckten Gespräches, das an eine SMS-Unterhaltung auf Smartphones erinnerte: Es wurde ein fiktiver Dialog zwischen der Gemeinde und einem Bewohner nachgebildet, in welchem sie ihn zur Veranstaltung einlädt. Der Bewohner stellte in der Unterhaltung Fragen zu einzelnen Aspekten der Veranstaltung und die Gemeinde beantwortete ihm diese. Das Signet «Dialog – kernzone wangen» schuf zusammen mit Einladungsflyer eine Corporate Identity und trug zum Wiedererkennungseffekt der Anlässe bei.
Etwa 120 Personen nahmen an der ersten Veranstaltung teil. Die Bevölkerung diskutierte in Gruppen die Stärken und Schwächen der Mobilitätssituation in Wangen. Auf Zetteln wurden Stichworte gesammelt, die anschliessend mit Klebern priorisiert wurden. Am Schluss des ersten Treffens formulierte jede Gruppe ihre Vision der Kernzone Wangen.
Der ersten Veranstaltung folgten noch 4 weitere. Mit jedem Treffen wurde der Mitwirkungsspielraum – einem Trichter ähnlich – kleiner, weil das Konzept immer deutlichere Konturen annahm. Am Ende des Prozesses beschränkte sich die Partizipation auf Anhörung und Information der BürgerInnen.
Nach jeder einzelnen Veranstaltung wurde ein Mediencommuniqué erstellt und ein Ergebnisbericht des Dialogs verfasst. Auch wurden zu Beginn jeder Veranstaltung die wichtigsten Punkte aus den vorherigen Diskussionen zusammengefasst. Dadurch war eine offene und transparente Kommunikation garantiert. Indem der Gemeinderat das Für und Wider abwägte, nahm er ausführlich Stellung zu den einzelnen Vorschlägen und sorgte ebenfalls für eine offene Information.
Einige Teilnehmende der Dialoge bildeten eine Arbeitsgruppe zusammen mit VertreterInnen aus der Verwaltung, welche die Führung des Projekts übernahm. Der Kredit für die Umgestaltung wurde im Dezember 2016 genehmigt. Bis Ende August 2017 wurde der Dorfkern finalisiert.