Das Pilotprojekt soll auf die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse zugeschnitten werden, indem Austausch und Dialoge in Form von sozialen und kulturellen Angeboten ausgebaut werden. Der Fokus von diesem liegt auf den beiden Quartieren Frohdörfli und Wynematt im Süden der Gemeinde, die von der Hauptstrasse zerschnitten werden. Sie weisen einen hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund auf. Das Ziel des Projektes ist, dass die hohe Lebensqualität und der gesellschaftliche Zusammenhalt durch gesellschaftliche Teilhabe und die Förderung nachhaltige räumliche Entwicklung Suhrs gesichert wird.
Das Projekt ist erst seit kurzem operativ tätig und dauert noch bis ins Jahr 2020. In den nächsten Monaten [Stand August 2017] entwickelt und begleitet die Quartierarbeiterin Unterprojekte zusammen mit der Bevölkerung in den Quartieren Frohdörfli und Wynematte. Das ehemalige katholische Pfarrhaus wird als Beispiel einer «Gemeinwohlorientierten Zwischennutzung» belebt und steht der Quartierarbeit als Büro zur Verfügung. Hier soll laut der Projektleiterin Annemarie Humm eine Kerngruppe aus AnwohnerInnen einen Raum erhalten, um Veranstaltungen für die Bevölkerung wie Feste oder den Tag der Nachbarn zu organisieren. Eine Zwischennutzung von und für die Bevölkerung aus Suhr soll entstehen. Es sind schon InteressentInnen mit guten Ideen gefunden: Am Montagnachmittag soll es ein Kindersingen geben. Im August wird ein Repair-Café seinen Betrieb aufnehmen. Das ehemalige Pfarrhaus soll ein Raum für kreative Ideen werden, durch welchen die Gemeinde den Puls der Bevölkerung fühlen und deren Bedürfnisse erkennen kann.
Zum Mitmachen, Kennenlernen und gemeinsamen Handeln soll auch der Gemeinschaftsgarten animieren. Jeder Suhrer und jede Suhrerin kann die Schaufel in die Hände nehmen, Saatgut verteilen und eifrig die Pflänzchen giessen. Einige Beete werden gemeinsam bewirtschaftet, was die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt fördern.
Nicht nur neue Projekte entstehen in Suhr, auch das Bewährte wird weitergeführt. Im Familientreffpunkt Suhr(r)li gibt es verschiedene Angebote für Eltern mit Kindern im Vorschulalter. Dort und an drei weiteren Orten in der Gemeinde finden Sprachtreffs statt, bei denen Menschen mit Migrationshintergrund in lockerer Atmosphäre Deutsch sprechen können. Dies ermöglicht dieser Bevölkerungsgruppe einen erleichterten Zugang zum Gemeindeleben.
Methoden: Arbeitsgruppe, Aktivierende Befragung.
Das Projekt Quartierentwicklung Suhr wird vom Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung der Fachhochschule Nordwestschweiz ISOS fachlich angeleitet und personell unterstützt. Es nimmt zudem am trinationalen Interregprojekt MARGE teil. In diesem tauschen sich Gemeinden aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich zur Quartierentwicklung aus. Das Projekt fördert die Schweizer Eidgenossenschaft im Rahmen der neuen Regionalpolitik.